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Ein vollständiger Leitfaden zur Web-Barrierefreiheit (Teil 3): Das Prinzip der Verständlichkeit
Veröffentlicht:
September 1, 2025
Lesezeit:

Ein vollständiger Leitfaden zur Web-Barrierefreiheit (Teil 3): Das Prinzip der Verständlichkeit

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Stellen Sie sicher, dass Informationen und die Bedienung der Benutzeroberfläche für alle verständlich sind

Wir haben die dritte Säule der POUR-Prinzipien erreicht: Verständlichkeit. Nachdem wir sichergestellt haben, dass eine Website wahrnehmbar und bedienbar ist, müssen wir garantieren, dass die Benutzer auch die Informationen und die Funktionsweise der Benutzeroberfläche verstehen können. Unverständliche Inhalte oder eine unvorhersehbare Navigation können eine ebenso große Barriere darstellen wie ein Bild ohne Alternativtext.

Was bedeutet es, wenn eine Website verständlich ist?

Das Prinzip der Verständlichkeit verlangt, dass Informationen und die Bedienung der Benutzeroberfläche logisch und leicht nachvollziehbar sind. Das bedeutet mehr als nur lesbaren Text. Es geht um die Verwendung einer klaren Sprache, die Bereitstellung von Erklärungen für komplexe Begriffe oder Abkürzungen und die Schaffung einer konsistenten und vorhersehbaren Navigationserfahrung. Eine verständliche Website hilft den Benutzern auch, Fehler zu vermeiden und zu korrigieren, indem sie klare Anweisungen und effektive Validierungsmechanismen bietet.

Detaillierter technischer Leitfaden für das Prinzip der Verständlichkeit

Hier sind die spezifischen Regeln und praktischen Tipps, um die Verständlichkeit Ihrer Website zu gewährleisten, direkt aus dem offiziellen Leitfaden entnommen:

1.10. Lesbar: Machen Sie Textinhalte lesbar und verständlich

  • 1.10.1. [A] Sprache der Seite: Die Standardsprache des Seiteninhalts muss im Code angegeben werden.

    • Tipp: Das HTML-Attribut lang muss verwendet werden.

  • 1.10.2. [AA] Sprache von Teilen: Wenn Inhalte auf der Seite eine andere Sprache als die Standardsprache verwenden, muss dies im Code für diesen Teil angegeben werden.

    • Tipp: Das HTML-Attribut lang sollte für das jeweilige Element verwendet werden.

  • 1.10.3. [AAA] Ungewöhnliche Wörter: Wörter, die mehrdeutig, unbekannt oder technisch sind, müssen durch angrenzenden Text, eine Definitionsliste oder ein Glossar definiert werden.

  • 1.10.4. [AAA] Abkürzungen: Es muss ein Mechanismus zur Verfügung stehen, um die ausgeschriebene Form einer Abkürzung zu identifizieren.

    • Tipp: Das HTML-Element <abbr> kann verwendet werden, um eine Abkürzung bei ihrer ersten Verwendung zu erklären.

  • 1.10.5. [AAA] Leseniveau: Wenn der Text eine Lesekompetenz erfordert, die über das Niveau der Sekundarstufe I hinausgeht, muss eine leichter verständliche Alternative bereitgestellt werden.

  • 1.10.6. [AAA] Aussprache: Wenn die Aussprache eines Wortes für das Verständnis seiner Bedeutung wesentlich ist, muss sie unmittelbar nach dem Wort (mittels phonetischer Transkription) oder über einen Link zu einem Glossar bereitgestellt werden.


1.11. Vorhersehbar: Sorgen Sie dafür, dass Webseiten vorhersehbar erscheinen und funktionieren

  • 1.11.1. [A] Bei Fokussierung: Die Fokussierung auf eine Seitenkomponente darf keine Kontextänderung auslösen.

  • 1.11.2. [A] Bei Eingabe: Die Interaktion mit einem interaktiven Element darf keine automatische Kontextänderung bewirken. Jede Kontextänderung muss im Voraus angekündigt werden.

  • 1.11.3. [AA] Konsistente Navigation: Navigationslinks, die auf mehreren Seiten wiederholt werden, müssen auf der gesamten Website in der gleichen Reihenfolge bleiben.

  • 1.11.4. [AA] Konsistente Identifizierung: Komponenten, die auf mehreren Seiten die gleiche Funktionalität haben (z. B. ein Suchsymbol), müssen konsistent identifiziert werden.

  • 1.11.5. [AAA] Änderung auf Anforderung: Kontextänderungen dürfen nur auf ausdrückliche Anforderung des Benutzers ausgelöst werden, oder es muss einen Mechanismus geben, um sie zu deaktivieren.

1.12. Eingabehilfe: Helfen Sie Benutzern, Fehler zu vermeiden und zu korrigieren

  • 1.12.1. [A] Fehleridentifizierung: Pflichtfelder in Formularen sowie Formateinschränkungen (z. B. Datumsformat) müssen in den Beschriftungen gekennzeichnet und klar erklärt werden.

  • 1.12.2. [A] Beschriftungen oder Anweisungen: In Fällen, in denen eine Benutzeraktion erforderlich ist (z. B. das Ausfüllen eines Feldes), sollten umfassende Beschriftungen, Anweisungen und nach Möglichkeit sogar Beispiele bereitgestellt werden.

  • 1.12.3. [AA] Fehlervorschläge: Wenn Validierungsfehler erkannt werden, müssen sie deutlich gekennzeichnet sein. Es ist zwingend erforderlich, dass der Benutzer die Möglichkeit erhält, schnell auf das fehlerhafte Element zuzugreifen, das Problem zu beheben und das Formular erneut abzusenden.

  • 1.12.4. [AA] Fehlervermeidung (rechtlich, finanziell, Daten): Bei Seiten, die rechtliche Verpflichtungen, Finanztransaktionen, die Änderung persönlicher Daten oder die Übermittlung von Testantworten beinhalten, muss mindestens einer der folgenden Mechanismen vorhanden sein:

    • Umkehrbar: Übermittlungen können rückgängig gemacht oder geändert werden.

    • Überprüft: Die Daten werden überprüft, und der Benutzer kann Fehler vor dem Absenden korrigieren.

    • Bestätigt: Der Benutzer hat die Möglichkeit, die Daten vor dem endgültigen Absenden zu überprüfen, zu bestätigen und zu korrigieren.

  • 1.12.5. [AAA] Kontextsensitive Hilfe: Jede Aktion, die ein Benutzer ausführen kann, muss von ausreichend informativen und benachbarten kontextbezogenen Erklärungen begleitet sein.

  • 1.12.6. [AAA] Fehlervermeidung (Alle): Für jede Seite, auf der Daten eingegeben werden können, müssen alle drei Mechanismen verfügbar sein: Umkehrbarkeit, Überprüfung und Bestätigung.

Wie Wawsome die Verständlichkeit sicherstellt

Wawsome geht die Herausforderungen der Verständlichkeit direkt an. Unser Widget enthält ein integriertes Wörterbuch, das Fachjargon, komplexe Begriffe und Akronyme automatisch erklärt und so sicherstellt, dass alle Benutzer den Text verstehen können. Darüber hinaus verbessert Wawsome Formulare durch klare Beschriftungen, präzise Anweisungen und eine Echtzeit-Fehlervalidierung mit Korrekturvorschlägen. Dies minimiert Frustration und hilft den Benutzern, Aktionen erfolgreich abzuschließen, wodurch Ihre Website nicht nur barrierefrei, sondern auch wirklich benutzerfreundlich wird.

Fazit

Eine Website kann wahrgenommen und bedient werden, aber wenn sie nicht auch verständlich ist, werden die Benutzer dennoch verloren sein. Die Umsetzung dieses Prinzips stellt sicher, dass Ihre Botschaft klar ist, Interaktionen intuitiv sind und die Gesamterfahrung positiv und mühelos ist.

Wir haben nun drei der vier Prinzipien behandelt. Im letzten Artikel dieser Serie werden wir das letzte Prinzip untersuchen: Robustheit. Wir werden erörtern, wie Sie sicherstellen können, dass Ihre Website auch bei der Weiterentwicklung von Technologien und Geräten barrierefrei bleibt.